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Aktion von augenauf am Walliser Kantonstag der Expo02

«So geht man nicht mit Menschen um!»

In der Nacht auf den 1.Mai 2001 betraten zwei Walliser Polizeibeamte die Zelle des 27-jährigen Samson Chukwu, um ihn zur Zwangsausschaffung abzuholen. Sie überwältigten den abgewiesenen Asylbewerber, drückten ihn zu Boden, um ihm Handschellen anzulegen. Einer der beiden Beamten setzte sich auf Samson Chukwus Rücken.
Dabei erstickte der junge Nigerianer.

Alle Verfahren gegen die Verantwortlichen für die Tötung Samson Chukwus wurden abgeschmettert. Weder die beteiligten Beamten, noch ihre Vorgesetzten oder die politischen Entscheidungsträger haben die Verantwortung für den Todesfall übernommen. Die Schweiz hat sich in keiner Form bei der Familie Samson Chukwus entschuldigt.

Dennoch hat die Konferenz der kantonalen Justiz-und Polizeidirektoren ein Jahr später jegliche Anwendung von atmungsbehindernden Massnahmen bei Ausschaffungen strikte verboten und somit indirekt die Schuld am Tod Samson Chukwus anerkannt.

Samson Chukwu ist ein weiteres Opfer der Menschen verachtenden schweizerischen Ausschaffungspolitik.

Ein Mensch stirbt in den Händen von Polizeibeamten,und niemand ist schuld.

Die Walliser Tragödie ist leider kein Einzelfall. Im März 1999 wurde im Flughafen Zürich-Kloten Khaled Abuzarifa von Berner Beamten getötet. Sie klebten dem auf einen Rollstuhl gefesselten Palästinenser den Mund zu.

Dass Zwangsausschaffungen immer wieder zu Toten führen,ist seit längerem bekannt. So wurden in Europa mehrere Fälle publik, zum Beispiel

  • Amir Aageb, 28.5.1999,
    Frankfurt, erstickt
  • Semira Adamu, 22.9.1998,
    Brüssel, erstickt
  • Kola Bankole, Aug.1994,
    Frankfurt, Herzversagen
  • Zdravko Nikolov Dimitrov, 20.12.1999,
    Braunschweig, erschossen
  • Joy Gardner, Aug.1993,
    London, erstickt
  • Richard Ibekwe, 2.5.2000,
    Wien, nach Polizeimisshandlung gestorben
  • Arumugam Kanapathipillai, 9.8.1999,
    Paris, Herzversagen
  • Miroslawa Kolodziejska, 6.5.1993,
    Frankfurt, erstickt
  • Shiji Lapite Nigeria, 16.12.1994,
    London, erstickt
  • Markus Omofuma, 1.5.1999,
    Wien, erstickt

Ausschaffungen mit Todesfolge sind nur die Spitze des Eisbergs. Immer wieder werden Ausschaffungshäftlinge Opfer physischer und/oder psychischer Gewalt von Seiten der Behörden. In ihrer Verzweiflung töten sich einige von ihnen selbst, so zum Beispiel Hamid Bakiri am 20. September 2001 in Chur. Seine Angst, nach Algerien zurückgeschafft zu werden war grösser als seine Angst vor dem Tod.


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augenauf fordert den sofortigen Stopp dieser Zwangsmassnahmen!

augenauf ist eine Organisation,die polizeiliche Übergriffe dokumentiert, anprangert und zu verhindern versucht. augenauf ist grundsätzlich gegen Ausschaffungen. Es gibt keinen Grund, Menschen einzusperren und zu deportieren, nur weil sie nicht über einen Schweizer Pass verfügen und weil sie vom Schweizer Staat als unerwünscht angesehen werden. augenauf bekämpft die Geisteshaltung, die dieser Politik zu Grunde liegt.

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