Bulletin Nr. 37; März 2003

Geplanter Redebeitrag der Socialist Party of Iran

Aus dem Iran sind seit der Machtübernahme der muslimischen Geistlichen 1979 über 5 Millionen BürgerInnen geflohen. Die erste Gruppe von Flüchtlingen kam vom Umfeld des gestürzten Regimes. Der zweite und wesentlich grössere Teil setzt sich aus Mitgliedern von Parteien und Organisationen zusammen, die im Widerstand gegen die Schah-Diktatur aktiv waren und sich danach mit einer mittelalterlichen religiösen Tyrannei konfrontiert sahen. Die dritte Gruppe von EmigrantInnen flieht, um der Tyrannei und Unterdrückung zu entkommen.
Viele dieser iranischen Flüchtlinge, die vor allem in westlichen Industrieländern Asyl beantragt haben, sind gut ausgebildete Berufsleute: StudentInnen, AutorInnen, KünstlerInnen, JournalistInnen, DichterInnen, LehrerInnen, ÄrztInnen, IngenieurInnen und UniversitätsprofessorInnen.
Hashemi Shahroodi, ein islamischer Hardliner, der für die islamische Justiz zuständig ist, erklärte vor ca. 22 Monaten offiziell, dass 600 000 Personen in den Gefängnissen der Islamischen Republik inhaftiert sind, und jedes Jahr 600 000 Verhaftungen stattfinden. Viele werden entführt oder verschwinden.
Seit Jahren verstärkt sich die Unterdrückung im Iran. Trotzdem führen europäische Staaten weiterhin Verhandlungen mit Iran, statt Druck auszuüben, damit die eklatanten Menschenrechtsverletzungen aufhören. Dafür wird der Druck auf die Exilierten, die keine andere Alternative als die Flucht aus ihrer Heimat haben, erhöht.
Die bittere Konsequenz dieser Ungerechtigkeit ist die Deklaration Irans als «safe country», wohin Flüchtlinge ausgeschafft werden sollten.
Wenn Sicherheit bedeutet, demokratische Freiheiten zu verweigern, um gleichzeitig wirtschaftliche Vereinbarungen zur weiteren Plünderung eines unterdrückten Volkes zu treffen, dann kommen wir zum Schluss, dass Iran ein sicheres Land für die europäische Wirtschaft ist, jedoch nicht für die Flüchtlinge, die auch hier in Angst leben, an dieses Regime ausgeliefert zu werden, geschweige denn für die im Iran lebende terrorisierte Bevölkerung.
(Text gekürzt)

Zurück zum Inhaltsverzeichnis

Zurück zum Archiv

URL dieser Seite