Bulletin Nr. 34; Mai 2002
Die Basler Polizei prügelt schon wieder
Aufs Tram zu warten kann gefährlich sein
Aufgrund der Weigerung, sich vor den Augen anderer an der
Tramhaltestelle auszuziehen, wurde ein Ausländer von der Polizei
misshandelt und verhaftet.
Am 23. Dezember 2001 steht X. an der Tramhaltestelle St. Johann in Basel,
als ein Streifenwagen neben ihm hält. Zwei Polizisten steigen aus und
verlangen seinen Ausweis. Der irakische Staatsbürger X. erklärt, dass sein
Ausweis zur Verlängerung auf der Fremdenpolizei sei. Er hat immerhin ein
Bankkärtchen mit seinem Namen bei sich. Die Polizisten verlangen von ihm,
sich vor Ort auszuziehen. Er weigert sich, erklärt sich aber bereit, dies
im Polizeiauto oder auf dem Posten zu tun. Dann geht alles plötzlich sehr
schnell. Einer der Polizisten schlägt zu. Zwei weitere Streifenwagen kommen
als Verstärkung. X. wird auf den Boden geworfen, die Polizisten treten
brutal auf seine Hände und legen ihm Handfesseln an. Schliesslich wird er
auf den nächsten Polizeiposten transportiert. Dort wird der wehrlose und
gefesselte X. von einem der Polizisten erneut geschlagen.
Die Nacht verbringt er in einer Zelle. Die schmerzenden Handschellen werden
ihm erst nach wiederholtem Nachfragen entfernt.
Am nächsten Morgen wird X. von der Staatanwaltschaft einvernommen und
danach freigelassen. Er begibt sich ins Kantonsspital, um seine Verletzung
dokumentieren und behandeln zu lassen. X. macht eine Anzeige gegen die
Beamten. Zusammen mit augenauf Basel werden -leider bisher ohne Erfolg -
ZeugInnen für den Übergriff gesucht.
Die Polizei reagiert stereotyp wie immer: Sie erklärt, X. habe sich der
Verhaftung widersetzt, die Beamten hätten deshalb durchgreifen müssen. X.
wird wegen Gewalt gegen Beamte und Beschimpfung verzeigt.
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