Bulletin Nr. 38; Juni 2003
Zürcher Rückführungszentrum: Irreguläres Gefängnis
Im so genannten Rückführungszentrum in der Zürcher Kaserne werden
Leute von der Gasse sowie Junkies erniedrigt und gequält. Ein Aufruf.
Im April wurde augenauf Zürich informiert, dass das Betreuungspersonal im
Rückführungszentrum Kaserne einer Frau die medizinische Hilfe verweigert
hatte. Ein grosser, offener Abszess am Oberarm wurde nicht behandelt.
Die Bedingungen im Rückführungszentrum sind verheerend. Die ohne
Rechtsgrundlage eingelieferten Männer und Frauen werden in nur mit einem
Tisch und einigen Stühlen eingerichtete Gemeinschaftszellen gesperrt. Es
gibt nichts Anständiges zu essen. Die hygienischen Bedingungen sind
unzureichend. Erst abends erhalten die Internierten Matratzen in ihren
Zellen. Von einer Betreuung kann keine Rede sein.
Die Informationen widersprechen den Verlautbarungen der verantwortlichen
Trägerschaft von Stadt und Kanton Zürich. Sie behauptet, der
Rückführungsknast sei eine Stütze für die Drogenabhängigen. Die Realität
ist eine andere: Das «Rückführungszentrum» ist ein irreguläres Gefängnis,
in dem Randständige erniedrigt werden.
augenauf ruft Betroffene, FreundInnen und Institutionen auf, Erfahrungen
mit dem Rückführungszentrum festzuhalten und uns zu melden. Wir wollen,
dass die unhaltbaren Zustände aufgedeckt werden, weil wir der Ansicht sind,
dass niemand schikaniert werden darf, nur weil er/sie Drogen nimmt. Wir
garantieren selbstverständlich absolute Anonymität.
Zurück zum Inhaltsverzeichnis
Zurück zum Archiv
URL dieser Seite