Bulletin Nr. 36; Dezember 2002
Demonstration für eine solidarische und menschenwürdige Asyl- und
Migrationspolitik
Kein Mensch ist illegal!
Zwischen 2500 und 3000 Menschen nahmen am 26. Oktober 2002 bei strahlend
blauem Himmel unter dem Motto «Gegen Rassismus - für eine solidarische und
menschenwürdige Asyl- und Migrationspolitik!» in Zürich an einer
Demonstration teil. Es war seit Jahren eine der grössten Kundgebungen zu
einem asylspezifischen Thema. Zahlreiche Menschen schlossen sich spontan
dem Umzug an, und mit Slogans wie «Flüchtlinge bleiben - SVP vertreiben!»
oder «Kein Mensch ist illegal, hier, jetzt und überall!» verliehen die
Protestierenden ihren Forderungen lautstark Nachdruck.
Organisiert wurde die Kundgebung von augenauf, den beiden
Sans-Papiers-Komitees Zürich und Bern, der Juso und von diversen
ausländischen Organisationen. Iranische, tamilische, somalische,
äthiopische, sudanesische und irakische Gruppen beteiligten sich
massgeblich an den Vorbereitungen - Gruppen, die alle konkret von den
prekären Auswirkungen einer verfehlten und unmenschlichen Asyl- und
Migrationspolitik betroffen sind. Nebst der SVP-Anti-Asylinitiative waren
deshalb der strukturelle Rassismus und die Diskriminierungen, mit welchen
sich Flüchtlinge tagtäglich konfrontiert sehen, die eigentlichen
Hauptthemen der Demonstration.
Vom Hechtplatz ging es über den Paradeplatz zur Bahnhofstrasse, von dort in
Richtung Hauptbahnhof und schliesslich über die Langstrasse zum
Helvetiaplatz, wo die Abschlusskundgebung stattfand. Während der Demo gab
es eindrückliche Redebeiträge von Betroffenen zu Themen wie dem
diskriminierenden F-Status, zu frauenspezifischen Fluchtgründen, zur
aktuellen Hetze und Repression gegen Schwarze oder zur Situation der Roma
in der Schweiz. Ein Hip-Hop-Konzert rundete die starke Kundgebung ab.
Auch wenn die Demo medial eher wenig Beachtung fand, so ist sie doch als
grosser Erfolg zu werten, insbesondere auch, weil sich sehr viele
MigrantInnen an der Manifestation beteiligt haben.
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