Bulletin Nr. 24; Mai 1999

Polizeiübergriff im Flughafentransit

Am 30. September 1998 kommt die somalische Frau A. H. mit drei Kindern im Flughafen Zürich an. Sie reiste via Dubai und Zürich nach Genua, von wo sie zurück nach Zürich geschickt wurde. Im Transit in Zürich wird der Frau eröffnet, dass sie nach Dubai zurück muss. Die Frau spricht nur sehr wenig Englisch. Als sie aber das Wort Dubai hört, bricht sie in Tränen aus.
Gemäss Angaben der Frau wurde sie darauf von einem Zollbeamten, gross mit Schnauz, geschlagen. Er habe ihr in die rechte Wange geschlagen und auf den Fuss getreten.Weitere Beamte hätten den Vorfall beobachtet. Ein Mitglied von «augenauf» hat die Frau einen Tag später im Transit besucht. Es gelang, ein Asylgesuch für die Frau zu stellen. A.H. hatte ein blutunterlaufenes Auge und eine geschwollene Backe. Die Verletzungen wurden auf dem Sanitätsposten des Flughafes behandelt und protokolliert. Weil ein Asylgesuch hängig ist und Anzeigen gegen Beamte in solchen Fällen höchstens mit Gegenanzeigen beantwortet werden, aber mit grosser Sicherheit nicht zur Verurteilung des Täters führen, wurde auf eine Strafanzeige verzichtet. Sollten sich Zeugen des Vorfalls melden, könnte die Situation neu beurteilt werden.

Zurück zum Inhaltsverzeichnis

Zurück zum Archiv

URL dieser Seite