Bulletin Nr.55; Dezember 2007

Rubrik Kurznachrichten

Augen drauf

PNOS will sich weiter ausbreiten
Am 18.November, dem Parteitag der PNOS (Partei National Orientierter Schweizer), kündigte Dominic Lüthard neue Sektionen sowie die Teilnahme an den Grossrats- und Stadtratswahlen in Bern und Langenthal an. Lüthold, Frontmann der Neonaziband «Indiziert» – die mit Titeln wie: «Geh ich am Dönerstand vorbei» oder «Asylant»  ihre rechte Gesinnung nicht nur krächzen, sondern auch bildlich umsetzen – haben unter anderem auch die langjährigen Beobachter und Kenner der rechtsextremen Schweizer Szene Hans Stutz, Jürg Frischknecht und Heinz Kaiser bedroht und zur Gewalt gegen sie aufgerufen: In einem auf Youtube veröffentlichten Videoclip war zum Beispiel zu sehen, wie der Kopf von Hans Stutz per Mausklick in Stücke gerissen wird.
Dass auch der «Kampfbund nationaler Aktivistinnen» (KNA) vermehrt in der Politik mitmischen will, ist unter anderem daran zu erkennen, dass Edda Schmidt als Gastreferentin eingeladen wurde. Sie ist Vorstandmitglied des «Rings Nationaler Frauen» und der deutschen NPD und sprach im luzernischen Hildisrieden auch über die «repressive Verfolgungspolitik» an Rechtsgesinnten und HolocaustleugnerInnen wie dem verurteilten Ernst Zündel.
Am Schluss des Parteitages der PNOS sangen alle gemeinsam inklusive der Nazisse Edda Schmidt die alte Schweizerhymne «Rufst du mein Vaterland». Die PNOS muss weiterhin im Auge behalten werden.
Kasten: Standpunkte des KNA:
Feminismus ist frauenfeindlich
«[...] Es ist also an uns allen, das Volk wachzurütteln, den Feminismus zu begraben und die Gleichberechtigung zu erreichen. Wir Frauen des Kampfbund Nationaler Aktivistinnen wollen keine verweiblichten Männer und keine vermännlichten Frauen. Mann und  Frau sollten sich perfekt ergänzen, eine Symbiose bilden. Denn: Eine Frau, die sein will wie ein Mann, hat kein Ehrgeiz.»
 
Euro 08: Erste Massenverhaftung
Am 1. Dezember 2007 erstickt die Polizei am Vorabend der Gruppenauslosung für die Euro 08 in Luzern eine unbewilligte Demonstration im Keim. 120 Personen werden vorübergehend festgenommen.
An der Kundgebung der «Aktion Freiraum» wollten rund 800 Personen teilnehmen, um unter anderem gegen die Schliessung eines Jugendkulturzentrums zu demonstrieren.

augenauf Bern



Zurück zum Inhaltsverzeichnis

Zurück zum Archiv

URL dieser Seite