Drohnen im Kampf gegen den Schlaf

Aufklärungsdrohnen sind kleine, unbemannte Flugzeuge, die vom Boden aus ferngesteuert werden. Die Kleinflugzeuge sind mit einer Wärmebildkamera ausgerüstet, die am Tag und bei Nacht Menschen aufspüren können. In der Schweiz feiert die Drohnenaufklärung der Armee im Januar 2004 erstmals einen schlagenden Erfolg in der Bekämpfung massiver Drogenkriminalität: Eine Drohne filmt im Kanton Luzern zwei Männer in der Nacht beim Kiffen im Wald. Am 5. Juli dieses Jahres genehmigt der Bundesrat den Einsatz von Drohnen für die Überwachung der Grenze. Seit November kommen sie für die Tessiner Grenzwache zum Einsatz. Das ferngesteuerte Kleinflugzeug überwacht während vier Nächten die grüne Grenze. Dabei spürt es vier Personen auf, die illegal in die Schweiz einreisen wollen. Den AnwohnerInnen raubt der fliegende «big brother» den Schlaf: Aus meteorologischen Gründen muss die Drohne nachts einige Male tief fliegen. Bei der Tessiner Polizei gehen zahlreiche Klagen wegen der Ruhestörung ein. Ab Dezember wird auch das Grenzwachtkorps Basel die BewohnerInnen mit der fliegenden Lärmquelle beglücken. Die 245 Grenzkilometer um Basel werden mit Drohnen überwacht. Jürg Noth, der oberste Grenzwächter, freut sich: Damit habe man «ein wirksames Hilfsmittel in der Bekämpfung der grenzüberschreitenden Kriminalität» — und gegen den Schlaf.

augenauf Basel

Drone Demonstration

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