Bulletin Nr. 45; Juni 2005
Der Anti-Repressionstag in Basel
A.R.T. 08 06 – Kultur statt Kontrolle
Mit einer erfolgreichen Massenregistrierung von Handys der MigrantInnen kämpft augenauf gegen eine weitere Form der Diskriminierung.
Eine Schar AktivistInnen, eingekleidet in modisch schwarze
T-Shirts mit einheitlichem Logo schwärmt in die Stadt aus
und verteilt in Bars sowie Trend-Lokalen Flyer. Das Barpersonal
vor Ort trägt ebenfalls Shirts mit demselben Logo:
«A.R.T. 08 06». Plakate und das Studium der Flyer klären die
Gäste auf. Hier geht es nicht um die Kunstmesse mit
ähnlichem Namen – das Kürzel steht für «Anti-Repressions-
Tag – 8. Juni». Und wer den Flyer genauer betrachtet, findet
einen Text zu den Hintergründen, Tipps zum Umgang mit
der Polizei und – als Hauptattraktion – einen Wettbewerb,
bei dem es so wundervolle Preise wie zum Beispiel ein
DNA-Profil oder eine Übernachtung in einem ehemaligen
Untersuchungsgefängnis zu gewinnen gibt. Wettbewerbsfragen
(Thema Repression) lösen, Talon in Urne stecken, den
Beleg gut aufbewahren und auf die Glücksfee hoffen …
Mit dieser Aktion trat augenauf Basel anlässlich des diesjährigen
Anti-Repressionstages an eine «neue» Zielgruppe
heran: junge, urbane Menschen im Ausgang. Dies, weil sich
die alltägliche Repression zusehends ausbreitet: Wer friedlich
am Rheinufer Musik macht, kifft, etwas zu laut lacht oder nach
der Party noch plaudernd auf der Strasse herumsteht, erregt
wesentlich stärker den Interventionsdrang der Ordnungs- und
Sicherheitskräfte als in früheren Jahren.
Gegen 2000 Personen beteiligten sich am Wettberwerb
Die augenauf-Aktion war ein voller Erfolg: Unter den Gästen
der insgesamt 17 Lokale, die sich beteiligten (herzlichen
Dank!), kam es zu interessanten Diskussionen und manch
eineR wusste von
eigenen unerfreulichen
Erlebnissen
mit der Staatsgewalt
zu berichten.
Die Flyer gingen
weg wie Gummibärchen
und gegen
2000 Personen
bekundeten
ihr Interesse an
einem der Preise,
indem sie am
Wettbewerb teilnahmen.
Die Ziehung
der Gewinnzahlen
findet nach Redaktionsschluss
statt.
Das Resultat sowie
die richtigen Antworten
zum Wettbewerb findet man auf unserer Homepage:
www.augenauf.ch/bs/archiv/arep05/w.htm
Auch die anderen Anti-Rep-Aktionen in Basel stiessen auf Interesse.
Der «Schwarze Peter» (Gassenarbeit)brac hte seine
Petition «Für günstigen Wohn- und kulturellen Freiraum»,
unter die Leute.
Ebenfalls auf der Strasse waren die BesetzerInnen der
«Villa Rosenau», die ihr Projekt den Passantinnen und Passanten
mit Stellwänden näher vorstellten.
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