Bulletin Nr. 43; September 2004

Rubrik Kurzmeldungen

Auge drauf

 
Aktive BesetzerInnenszene
In Basel und Region sind im Sommer 2004 fünf Häuser besetzt worden - bis auf die «Villa Rosenau» wurden sie alle nach wenigen Stunden bis Tagen wieder geräumt. Ob die «Villa», das einzige noch stehende Haus der beliebten ehemaligen Sozialwohnungs-Siedlung Rosenau, bei Redaktionsschluss noch besetzt ist, steht derzeit noch in den Sternen. Die BesetzerInnen haben ihre neue Heimat am 2. September dem Baudepartement, das sie als Ausstellungsraum für eine Baustelle genutzt hatte, entrissen. Die vorhergehenden Versuche, leer stehende Häuser zu sozialisieren, scheiterten. Am meisten Aufmerksamkeit fand wohl die Besetzung des «Bahnhöfli» in Münchenstein. Die Gemeinde als Besitzerin des ehemaligen Restaurants liess die Jugendlichen auf der ganzen Linie abblitzen und fuhr am 16. Juni mit Baggern auf. Was auffällt: Bei den Räumungen legt die Polizei auf den Rechtsweg keinen Wert mehr: Die obligaten amtlichen Räumungsklagen fehlten bei den meisten Räumungen.
 
Genfer Polizei: Schwarzer «Humor»
Rassistische Vorfälle bei der Genfer Kantonspolizei (vgl. Bulletin 42) sind keine Ausnahme. Mitte Juli wurde bekannt, dass sich ein Schwarzer anlässlich einer Kontrolle auf offener Strasse bis auf die Unterhosen entkleiden musste, kurz darauf wurde ein Fall publik, bei dem Polizisten einen Schwarzen im Wald aussetzten und Mitte August erregte ein Polterabend-«Scherz» dreier Beamter Aufsehen: Ein Polizist liess sich schwarz schminken, mit Afro-Perücke ausstaffieren und dann von den Kollegen auf offener Strasse «verhaften». Mit Handschellen gefesselt und an einem Strick angebunden trottete er hinter dem Streifenwagen bis zum Posten - gemäss einer Polizeimeldung zum Amusement der PassantInnen. Immerhin wurde gegen die Beamten nun eine Administrativuntersuchung, u.a. «wegen missbräuchlicher Verwendung von Dienstmaterial» eröffnet.

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