Ein «illegaler» Einwanderer, der versuchte, die schweizerisch-italienische Grenze zu passieren, wurde von den Schweizer Behörden abgewiesen (NZZ, 4. 3. 2004). Nichts Besonderes also. Als der Mann danach durch den Monte-Olimpio-Tunnel in die Schweiz gelangen wollte, wurde er von einem Schnellzug erfasst.
Wie viele Menschen sterben täglich auf der Suche nach Schutz vor Verfolgung? Beim Schiffbruch eines von verantwortungslosen Schleppern überladenen Bootes, verdurstet, verhungert und erstickt in Hohlräumen von Lastwagen und Zügen oder beim Versuch, Landesgrenzen über Minenfelder zu überschreiten? Und wie viele Flüchtlinge werden inhaftiert, bevor sie ein Asylgesuch stellen können?
Die Toten werden nicht nur in Gibraltar angeschwemmt - sondern auch an unserer Grenze gefunden. Wir verurteilen die Illegalisierung der Flüchtlinge! Es gibt real gar keine legale Möglichkeit, in die Festung Europa einzureisen und ein Asylgesuch zu stellen: Der einzige Weg wäre, bei der Schweizer Botschaft ein Visum zu beantragen, oder sich das Asylgesuch gleich dort ablehnen zu lassen - eine Einreise in die Schweiz gelingt nur in den seltensten Fällen. Und während der Wartezeit sind die Gesuchsteller der Verfolgung ihres Staates schutzlos ausgeliefert.
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