Bulletin Nr. 36; Dezember 2002
Inhaltsverzeichnis
Medizinische Grundversorgung für Asylsuchende? Nicht in den
ORS-Zentren!
Sparen bis zum Tod
augenauf beobachtet besorgt die zunehmend schlechtere medizinische
Versorgung von Junkies, Gefangenen, Menschen in der Psychiatrie und
Flüchtlingen. Für Letztere wird nun die Rationierung medizinischer
Leistungen konsequent durchgeführt. Lebensgefährlich!
augenauf verhindert den Tod eines drogenkranken Asylsuchenden
Die ORS handelt lebensgefährlich
Lebensgefährliche Schlampereien im ORS-Minimalzentrum Rohr führen
zu einer Strafanzeige gegen die Zentrumsleitung: Der Vorwurf lautet auf
schwere Körperverletzung, Aussetzung, Nötigung und Verstoss gegen das
Betäubungsmittelgesetz.
Zwei Leidenswege von kranken Flüchtlingen
Die Diagnose wird von Laien gestellt
F. erblindet beinahe auf einem Auge, weil ihn die Leiterin eines
Zentrums im Aargau für einen Simulanten hält. Folteropfer S. wird der
Zugang zu einer Therapie verwehrt, solange er kein anerkannter Flüchtling
ist.
Bei Asylsuchenden ist die Zwei-Klassen-Medizin bereits Realität
Ärztliche Hilfe für Flüchtlinge rationiert
Neoliberale Fantasten schwärmen von «Selbstverantwortung» in der
Medizin und meinen die Minimalversorgung von armen Leuten. Im Asylbereich
ist das Prinzip bereits umgesetzt.
Die ORS erhöht ihre Rendite, indem sie Flüchtlingen vom Bund
bezahlte Leistungen vorenthält
augenauf fordert: ORS raus!
augenauf verlangte am 19. 11. 2002 an einer Medienkonferenz in
Zürich die Kündigung aller Verträge des Kantons Zürich und von Zürcher
Gemeinden mit der Firma ORS Service AG.
Wie die Schweiz mit politischen Häftlingen umspringt
Gefesselt und begafft
Dass die Polizei mit politischen Gefangenen - insbesondere wenn
ihnen der Ruch des Terrorverdachts anhaftet - nicht gerade zimperlich
umgeht, ist hinlänglich bekannt. Zu welcher Tortur selbst ein Spitalbesuch
werden kann, schildert Marco Camenisch eindrücklich in einer mehrseitigen
Presseerklärung, welche im Originalwortlaut auf der augenauf-Homepage
nachgelesen werden kann (www.augenauf.ch/bs/archiv/mc/pe0211.htm).
Demonstration für eine solidarische und menschenwürdige Asyl- und
Migrationspolitik
Kein Mensch ist illegal!
Im Fadenkreuz der Polizei
Immer wieder neue Feindbilder
Die Basler Polizei geht seit kurzem rücksichtslos und willkürlich
gegen Fussballfans vor. Elementarste Grundrechte werden ausgesetzt.
Nach der Abstimmung vom 24. November
Gegen die rassistische Willkür des Staats
Nach dem Nein zur Asylinitiative müssen wir den Widerstand
organisieren. Flüchtlinge verstecken, den Behörden den asylpolitischen
«Gehorsam» verweigern, gemeinsam mit den Betroffenen gegen die rassistische
Willkür eines Staates angehen, der 49,9-Prozent Ja-Stimmen dankbar entgegen
nimmt, um sein mörderisches Migrationsregime durchzusetzen.
Ein Buch schildert, was Beamte im Frühjahr 2002 Eldar S. angetan
haben
Polizisten ausser Rand und Band
augenauf berichtete im Bulletin Nummer 34 ausführlich, wie Eldar S.
im April dieses Jahres von der Zürcher Stadtpolizei misshandelt wurde. Nun
hat Schanül Salinger vom Komitee «Eldar S.» ein Buch zum Polizeiübergriff
veröffentlicht.
Viele Köche verderben den Brei
Das «Département de Rapatriements» des EJPD, wie es vornehm heisst,
resp. das Vollzugsunterstützungsbüro des Bundesamtes für Flüchtlinge
(BFF-VU), macht auf Effizienz. Dabei bleibt die Sorgfalt auf der Strecke.
Die Versammlung der afghanischen Flüchtlinge ist fassungslos
«Loya Jirga» im Zürcher Kreis 5
Der Bund exportiert seine Ausschaffungsgefängnisse
Ein Schweizer Knast in Senegal
Die staatlich angeschobene Kampagne gegen Afrikaner, die seit
einigen Monaten für das Drogenelend in der Schweiz verantwortlich sein
sollen, zeigt Wirkung. Wirkung in der Bevölkerung, wo Afrikaner das
Feindbild «Ex-Jugoslawen» (Albaner, Türken, Tamilen, Kurden …) ersetzt
haben. Wirkung aber auch in den staatlichen Institutionen. Der Bund will
einen extraterritorialen Knast durchsetzen.
Rubrik Kurzmeldungen
Auge drauf
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