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Marco Camenisch an die Schweiz ausgeliefert
Pressemitteilung vom 18.04.2002, Bundesamt für Justiz
 

Bern, 18.4.2002. Italien hat heute Marco Camenisch an die Schweiz ausgeliefert. Er wurde am Vormittag in Chiasso den Schweizer Behörden übergeben und anschliessend von Beamten der Tessiner Kantonspolizei nach Zürich überführt.

Marco Camenisch war 1981 aus der Strafanstalt Regendsdorf entwichen, wo er wegen Sprengstoffanschlägen auf Kraftwerkanlagen bei Bad Ragaz eine zehnjährige Zuchthausstrafe verbüssen musste. Beim gewaltsamen Gefängnisausbruch Camenischs und weiterer Gefängnisinsassen wurden ein Aufseher getötet und ein weiterer schwer verletzt. Camenisch wird zudem verdächtigt, 1989 in Brusio GR einen Grenzwächter erschossen zu haben.

 

 
 

1991 wurde Camenisch in der Toscana verhaftet, worauf die Schweiz die italienischen Behörden um seine Auslieferung ersuchte. Das Auslieferungsersuchen stützte sich auf das Urteil des Kantonsgerichts Graubünden von 1981 (zu verbüssende Reststrafe: 8 Jahre und 22 Tage), einen im Zusammenhang mit dem Gefängnisausbruch erlassenen Haftbefehl der Bezirksanwaltschaft Dielsdorf von 1991 und einen Haftbefehl der Staatsanwaltschaft Graubünden von 1991 wegen des Tötungsdelikt am Grenzwächter Italien bewiligte 1993 die Auslieferung an die Schweiz. Vor der Auslieferung musste jedoch Camenisch, der im gleichen Jahr in Massa Carrara wegen Sprengstoffdelikten und Körperverletzung zu zwölf Jahren Zuchthaus verurteilt worden war, seine Strafe in Italien verbüssen.


Weitere Auskünfte:
Folco Galli, Informationschef, Bundesamt für Justiz, Tel. 031 322 77 88