BaslerStab (17.06.2002)

Gegen schärfere Asylgesetze
Grenzenlose Kundgebung

An einer grenzüberschreitenden Kundgebung in der Region Basel haben am Samstag über tausend Menschen friedlich für ein offenes und freies Europa demonstriert.
 
Rund 1000 Personen marschierten am Samstag ohne Pass über die Grenze.

Zur Demo aufgerufen hatten rund 80 Menschenrechts- und Flüchtlingsorganisationen aus dem Dreiland. Nach Angaben der Polizei und der Organisatoren nahmen über 1000 Personen an der Kundgebung teil, darunter auch Flüchtlinge und Papierlose.

Gratis-Tram zur Grenze

Der Hauptharst startete vom Basler Claraplatz aus zur Demonstration, die über Weil am Rhein zurück nach Basel führte. Um ein Verkehrs-Chaos zu verhindern, organisierte die Polizei Gratis-Trams, die in die Nähe der Grenze fuhren. Die Demonstranten durften die Grenze zweimal unkontrolliert passieren. Die betroffenen Grenzübergänge wurden für den Verkehr vorübergehend gesperrt.
«Weg mit dem Grenzregime» hiess es auf einem Transparent an der Spitze des Demonstrationszugs. «No border, no nation, no deportation» skandierten Teilnehmer, als sie vor dem Basler Ausschaffungsgefängnis Bässlergut eintrafen. Mit Steinen hämmerten viele auf den massiven Metallzaun ein, der das Gefängnis umgibt. Zu Zwischenfällen kam es jedoch laut der Basler Polizei während der gesamten Kundgebung nicht.
Im Anschluss an die Demo startete die Sans Papier-Bewegung von Basel aus zu einem Marsch nach Bern. Die Organisatoren wollen unterwegs die Bevölkerung für die Problematik der Papierlosen sensibilisieren. Anlass für den Marsch nach Bern ist der EU-Gipfel vom 21. und 22. Juni im spanischen Sevilla. Dort sollen konkrete Schritte gegen die illegale Einwanderung beschlossen werden.

stab.