Bulletin Nr. 19; September 1997

Inhaltsverzeichnis

Neue Politik in den Durchgangszentren
Unterdrückung, Spaltung und Arbeitszwang
Am 1. September trat das Ausschaffungsabkommen zwischen der Schweiz und Ex-Jugoslawien in Kraft. Über 10’000 Menschen aus Kosova sollen in den nächsten Monaten und Jahren die Schweiz verlassen oder zwangsweise ausgeschafft werden. Und auch die anderen Ausschaffungen – etwa nach Algerien – laufen weiter. Das Klima, in dem Ausschaffungen um jeden Preis und wohin auch immer als gerechtfertigt erscheinen, ist in den letzten Monaten geschaffen worden. Parallel dazu wächst auch im Innern der Druck auf die Flüchtlinge. 'augenauf' liegen Papiere der Asylorganisation für den Kanton Zürich vor, die Strategien zur vermehrten Kontrolle, einem System von Strafen und Belohnen, sowie Arbeitszwang vorsehen. Die Planungen sehen auch besondere Unterkünfte für die von den Behörden geschaffene Kategorie der «dissozialen» und «renitenten» Flüchtlinge vor.


Kleine Geschichte der Repression in den Flüchtlingslagern

Dissozial: das neue Zauberwort, 2. Teil
Internierungslager für «Dissoziale»?
«Razzia gegen Asylbewerber – in der Nähe des Notstandes» (TA.6.6.97) / «Kriminelle Asylanten – So tanzen sie uns auf der Nase rum» (Blick 7.6.97) / «Festungswachtkorps entlastet Grenzwächter» (SoZ 8.6.97) Rechtzeitig zur Debatte im National- und Ständerat über die Änderungen im Asylgesetz wird schon wieder der Notstand ausgerufen.


EJPD “Aktionsprogramm Innere Sicherheit 1994” 28.1.94
Das EJPD Aktionsprogramm Innere Sicherheit 1994 wird Stück für Stück umgesetzt. Wir dokumentieren es an dieser Stelle deshalb noch einmal.

Repression gegen afrikanische Sexarbeiterinnen
Die Räumung der Liegenschaft Feldstrasse 141
Auf den 30. Juni des Jahres hatten alle Bewohnerinnen der Liegenschaft Feldstrasse 141 im Zürcher Kreis 4 die Kündigung erhalten. In diesem Haus wohnten mehrheitlich afrikanische Frauen, die im Sexgewerbe arbeiteten. Das Haus diente auch als Treffpunkt für afrikanische Frauen.

Presseerklärung: 'augenauf' protestiert gegen ärztliche Handlangerdienste im Ausschaffungsverfahren
Bericht über die Deportation von Ibrahim M.
Mit Hilfe eines Tessiner Arztes und brutaler Gewalt hat die Zürcher Fremdenpolizei am 20. August den 27-jährigen Libanesen Ibrahim M. ausgeschafft. 'augenauf' fordert alle Ärztinnen und Ärzte und ihre Berufsorganisationen auf, sich der sich ausbreitenden Praxis der Zwangsmedikation im Ausschaffungsverfahren zu widersetzen.

Zurück zum Archiv

URL dieser Seite