Bulletin Nr. 37; März 2003

Geplante Rede der International Union of Afghan Refugees

Menschen aus Afghanistan, die ihre Heimat verlassen und in anderen Ländern Asyl beantragt haben, sind nicht freiwillig hier, und solange sich die Situation in ihrem Land nicht bessert, kehren sie nicht freiwillig zurück.
Vor einem Jahr haben uns die USA und die westlichen Länder versprochen, dass in Afghanistan eine friedliche Zeit kommen wird. Sie sagten, dass sie das Taliban-Regime und das Al Qaeda Terrornetzwerk vernichten werden und danach Friede sein wird. Stattdessen haben sie ihre neuen Waffen ausprobiert und Afghanistan bombardiert.
Nach einem Jahr Fragen wir sie: Habt ihr eure Versprechen gehalten? Habt ihr die Al Qaeda und die Taliban vernichtet?
Für die normale Bevölkerung in Afghanistan wurde gar nichts gemacht, sondern es handelte sich wieder um ein schmutziges politisches Spiel der USA und ihrer Anhänger, die ihre Hände mit dem Blut von tausenden unschuldiger Menschen beschmutzt haben. Das Not leidende Volk weiss, dass es all dieses Unglück und Blutvergiessen den Politikern der «zivilisierten» Welt und deren Durst nach Petrol verdankt. Wieder ist eine diktatorische Regierung an der Macht. Demokratische Parteien sind streng verboten, die Presse wird zensuriert. Die Menschen werden unterdrückt, und die Freiheitsbewegungen werden vernichtet.
Was tun die europäischen Staaten? Mit Hilfe der International Organisation for Migration (IOM) wollen sie hunderttausend afghanische Flüchtlinge aus Europa ausschaffen und nach Afghanistan zurückschicken. Die IOM sieht ihre Rolle hierbei als Dienstleistungsunternehmen für so genannt freiwillige Rückkehrer und betrachtet die westlichen nationalen Regierungen als ihre Kunden. Freiwillige Rückkehr heisst in der Regel nichts anderes, als dass Asylsuchende entweder verhaftet und abgeschoben werden, oder dass sie ihren Widerstand aufgeben und sich zu einer Rückkehr bereit erklären.
Herrschten in unserer Heimat Demokratie, Freiheit und Sicherheit, würden wir gerne freiwillig zurückkehren. Bis dann bleiben wir hier und kämpfen für unsere Rechte.
(der Text wurde gekürzt)

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