Bulletin Nr. 31; Juni 2001

augenauf-Einsprache abgewiesen

Auffanglager Frohmatt wird gebaut

Moritz Leuenbergers Departement für Umwelt, Energie und Verkehr (EVED) hat die Einsprache des Menschenrechtsvereins augenauf gegen das Internierungslager für Transitflüchtlinge und Ausschaffungsgefangene auf der Rümlanger «Frohmatt» zurückgewiesen. Am 22. Mai 2001 hat das EVED die Baubewilligung für den von Bern als «Auffanglager» bezeichneten Barackenkomplex erteilt. Der «provisorische Transitbereich», wie die vom «unique zurich airport» zu bauende und vom Bundesamt für Flüchtlinge betriebene Einrichtung offiziell genannt wird, sei ein für den Betrieb des Flughafens notwendiger Bau. Weil ihre Errichtung absolute Dringlichkeit habe, könne sie gemäss den Sonderbauvorschriften für den Flughafen und dem Notrechtsparagraphen des Raumplanungsgesetzes erstellt werden.
augenauf ist es mit seiner Beschwerde gleich ergangen wie der Gemeinde Rümlang, die in einer zweiten Einsprache auf verschiedene Mängel des Bauprojekts hinwies. Moniert wurde u. a., dass wegen der Lärmbelastung durch den Flughafen in dieser Region nur massive Bauten bewilligt werden könnten. AsylbewerberInnen ist die gesetzeswidrige Lärmbelastung aber offensichtlich zuzumuten.
Das BFF will das «Auffanglager» im Februar 2002 in Betrieb nehmen. In Kloten ankommende Flüchtlinge, die gemäss Asylgesetz dem Schnellverfahren im Flughafen zugewiesen werden, sollen dann aus dem «öffentlichen» Transitbereich des «unique zurich airport» entfernt und im ersten Internierungslager untergebracht werden, das die Schweiz nach dem Zweiten Weltkrieg errichten wird. Gemäss Auskunft des BFF ist heute noch unklar, ob die Securitas oder die auf die Beaufsichtigung von AsylbewerberInnen «spezialisierte» ORS (siehe auch Seite 5) die Lageraufsicht übernehmen wird.
Nicht realisiert wird vorerst hingegen ein neues Polizeigefängnis am Standort Frohmatt. Nach Plänen der Konferenz der Justiz- und Polizeidirektoren (KKJPD) hätten hier die per «Jail-Train» nach Kloten «angelieferten» Ausschaffungshäftlinge auf den Abflug ihrer Maschinen warten sollen. Jetzt müssen diese halt für eine oder zwei Nächte in die Obhut der Zürcher Justizdirektion übergeben werden und im Klotener Ausschaffungsgefängnis übernachten. Zusätzliche Vollzugs-Probleme dürften dadurch aber keine entstehen, das Regime in Kloten ist ja bekanntlich eben erst verschärft worden.
augenauf Zürich

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