Bulletin Nr. 1; Februar 1995
Medienbulletin 1, 17.2.95
Editorial
Sehr geehrte Medienleute
Sie halten - wie versprochen - das erste Medienbulletin von augenauf in den
Händen. Dass nach unserer Pressekonferenz eine Hetze gegen uns losgehen
würde haben wir erwartet. Über das Ausmass der Verleumdung waren wir denn
doch erstaunt; die heftige Reaktion der Behörden zeigt bloss ihre Nervosität.
Es lieht uns fern, Medienschelte zu äussern, erschreckend ist der Grad der
Gleichschaltung alleweil. Z.B. hielt es nur gerade eine Tageszeitung für
nötig, auch die Nummer des Repressionstelefons zu publizieren. Dafür wurden
stadträtliche Falschmeldungen ohne Recherchen kolportiert. Die
Berichterstattung zur Lettenräumung folgte denn auch weitgehend dem von den
Behörden vorgegebenen Schema: Kritiklos.
Wie aus der Chronologie der Ereignisse hervorgeht, werden in Zürich
Menschenrechtsverletzungen en gros betrieben. Die PolitikerInnen schweigen
- die Medien auch!
Die Trägerschaft von augenauf ist erfreulich gewachsen. Weniger erfreulich
ist die Tatsache, dass Mitteilungen über polizeiliche Misshandlungen nicht
abreissen. Im folgenden veröffentlichen wir chronologisch die Meldungen,
die bei augenauf eintreffen - über das Repressionstelefon, schriftlich und
mündlich, sowie von Rechtsanwälten und Ärzten.
Im weiteren lesen Sie in unserem Bulletin:
Wie ein Opfer zum Täter gemacht wird. Facts und Kommentar zum Fall
des Libyers H.L.
Ein Bericht von Matthias Bär, aus Echo der Zeit, Radio DRS vom
7.2.95. Auch so kann Berichterstattung sein: Zum Zitieren und Nachdenken
Die Rede - gehalten an der Kundgebung auf dem Limmatplatz vom 13.2.95
Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre und weniger Scheren im Kopf!
Mit freundlichen Grüssen
Medienstelle augenauf
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