Die «Frankfurter Rundschau» hinterfragt in einem Artikel vom 27.01.03 nicht nur das WEF, sondern auch den gesamten sicherheitstechnischen Aufwand, welcher betrieben wird. Hier ein Ausschnitt:
Die dünne Luft von Davos

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Der Aufwand für Sicherheitsvorkehrungen betrug vor sechs Jahren noch 250 000 Franken. In diesem Jahr steigt er auf 14 Millionen. Für die Sicherheit in Davos sorgen 2000 Polizisten, 1500 Milizsoldaten, 75 deutsche Polizisten mit Hochdruckwasserwerfern, die es in der Schweiz bislang nicht gibt. Der Luftraum über der Ostschweiz ist gesperrt - der US-Außenminister Colin Powell kommt. Kampfhubschrauber mit Infrarotkameras sichern den Luftraum nachts.

Und als ob das nicht genug wäre, demontiert man nebenher noch den Rechtsstaat. Vor zwei Jahren sperrte die Polizei - ohne rechtliche Grundlage dafür - das ganze Tal ab. Daraufhin blockierten die Demonstranten die Autobahn im 30 Kilometer entfernten Landquart für Stunden, und ein Teil der Autonomen randalierte am Abend in der Innenstadt von Zürich und richtete erheblichen Sachschaden an. Dieses Mal hat man sich etwas ganz Neues einfallen lassen, womit ein riesiges Chaos vorprogrammiert war.

Da die Demonstranten zum größten Teil mit der Bahn anreisen, errichtete man auf halbem Weg zwischen Landquart und Davos eine mit mannshohen Gittern und Stacheldraht gesicherte Kontroll- und Durchsuchungszone. Die Demonstranten sollten zunächst mit Metalldetektoren auf Waffen abgesucht werden. Dann, so der Plan, würde eine zweite Kontrolle erfolgen: Anwesende "Szenekenner" hätten polizeilich bekannte Krawallmacher herauszufischen. Schließlich dürften die Nicht-Herausgegriffenen zurück in den Zug und nach Davos fahren. Eine förmliche Identitätsprüfung war nicht vorgesehen und auch keine Videoaufnahmen. Außerdem wollte die Polizei sieben unabhängige Beobachter als Ombudsleute einsetzen.

Rechtlich ist dieses militärisch-polizeiliche Szenario mit der Meinungsäußerungs-, Bewegungs- und Versammlungsfreiheit kaum zu vereinbaren. Der Hinweis der Polizei, man wolle mit diesen Kontrollen nur die friedlichen Demonstranten vor den gewaltbereiten unter ihnen schützen, ist ein durchsichtiger Vorwand.

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