Zum Hintergrund:

Die biometrische Erfassung des Menschen ist die Überwachungstechnologie der Zukunft. Sie ermöglicht, körperliche Identifizierungsmerkmale (digitalisiertes Gesichtsbild, die Fingerabdrücke, Irismuster) von BürgerInnen in Chip-Form zu speichern. Diese Daten sind durch mobile Geräte ablesbar.

Biometrische Pässe sind in Deutschland seit 2005 bereits im Gebrauch. Auf EU-Ebene ist die Einführung geplant. In der Schweiz ist die Einführung als Pilotprojekt auf Herbst 2006 vorgesehen. Die Massnahmen werden mit entsprechenden Vorgaben der US-Sicherheitsbehörden für die Einreise in die USA begründet.

In der Schweiz werden bereits jetzt in Pilotversuchen (Eishockey-Stadion Arena Bern) Kontrollen von Fussball-Fans mittels der Gesichtserfassung durchgeführt. Am Flughafenzoll Airport Zürich Kloten wurden in den letzten Jahren zudem Pilotversuche mit der biometrischen Erfassung von Fluggästen (u.a. auch Asylsuchenden) bei der Einreise durchgeführt.

Diese Beispiele zeigen, dass die biometrische Erfassung des Menschen Konsequenzen hat, die weit über die Vor- und Nachteile von Pässen zur Einreise in die USA hinausgehen. Die biometrische Erfassung bietet staatlichen und privaten Organisationen die Möglichkeit zur totalen Überwachung des einzelnen. Zusammen mit mobilen Lesegeräten von biometrischen Chips sowie im öffentlichen und privaten Raum installierten Überwachungskameras wird es in Zukunft möglich sein, die Identität eines Menschen zweifelsfrei zu rekonstruieren – sei es an politischen Anlässen, Demonstrationen, Reisen in ‚problematische’ Länder, Frequentierung ‚gefährlicher’ Orte oder bei Kontakten mit überwachten Personen.